Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Kshettra: I (Review)

Artist:

Kshettra

Kshettra: I
Album:

I

Medium: Download/CD
Stil:

Post Rock / Instrumental

Label: RAIG
Spieldauer: 37:55
Erschienen: 24.04.2013
Website: [Link]

Aus einem Moskauer Vorort machte sich 2007 diese scheuklappenfreie Instrumentalband - ihr Name stammt aus dem Sanskrit und bezeichnet geweihtes Land - auf, dem Postrock mit Bläser-Besetzung eine neue Klangfarbe hinzuzufügen. Mittlerweile wurde der anfängliche Saxofonist gegen einen Gitarristen eingetauscht, aber KSHETTRA bewahren sich ihre Originalität, wie es russischen Formationen und insbesondere Künstlern im Aufgebot von RAIG anscheinend zu eigen ist.

Für "i" arbeiteten die Musiker eng mit der Illustratorin Mila Kiseleva zusammen, um ein visuell wie akustisch geschlossenes Album zu produzieren. Beim Songwriting verstehen sich KSHETTRA auf Abwechslung insbesondere in Sachen Dynamik, tun sich aber auch stilistisch keinen Zwang an, was man einerseits an Rhythmen festmachen kann, die eindeutig aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammen, und andererseits im freien Fluss der jeweiligen Stücke vom Fragilen ins Aufbrausende hört. Vorhersehbare Aufbauten sind dem Trio augenscheinlich zuwider, selbst im sich programmatisch steigernden "Dragonfly"

Spektakuläres Schlagzeugspiel ist Tikhonovs Metier nicht - er ergänzt sich aber trefflich mit seinem Bassisten -, während sich Neuzugang Gabdullin in vielen Genres wohlzufühlen scheint, sei es zarter Jazz während des vorwitzigen "Make Teddy Dancing", zu dem man Erdmännchen aus dem Wüstensand hervorlugen sieht, oder zeitgenössischer Alternative Prog, dessen Grunge-Riffs vor allem im knapp zehnminütigen Highlight "Blachernae Is Waiting For The Snow" und während "Quae Sunt Caesaris Caesari" anklingen. Im ebenso ausladenden "Dreamwalker" kehren KSHETTRA hingegen ihre Liebe zum metallisch mathematischen Stop-and-Go vor, das sie allerdings in unverzerrte Gefilde überführen und enorm eingängig gestalten.

Der träumerische Abschluss "Eva Is Eating An Orange" gestaltet sich fast materialhaft mit perkussiven Beat-Andeutungen statt eines konkreten Groove, wobei perlende Gitarrenlicks im Vordergrund stehen. Wirken diese 13 Minuten auch eher improvisiert (aber motivisch durchaus greifbar), so stellt "i" in seiner Gesamtheit ein rundes Song-Album dar, dessen einzelne Kompositionen ebenso für sich erkennbar bleiben wie die Macher als solche mit individueller Handschrift.

FAZIT: KSHETTRA spielen gänzlich unaffektierten, originellen Trio-Rock, der nicht immer schmettert, sondern viel häufiger zum Schwelgen anregt, ohne aber Klischees zu bemühen - und der Worte bedarf es bei dieser Musik umso weniger, da vor allem die Gitarre zum Hörer spricht.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4441x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Blachernae Is Waiting For The Snow
  • Make Teddy Dancing
  • Dragonfly
  • Dreamwalker
  • Quae Sunt Caesaris Caesari
  • Eva Is Eating An Orange

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!